Ascend Pipeline P50

Diese Seite beschreibt die Konfiguration eines Routers Typ Ascend Pipeline 50 zum Zugang über T-Online.

Ausgehend von einer Seite Hartwig Steffens habe ich das Ganze selbst ausprobiert und seinen Text um ein paar Hinweise erweitert:

Weitere Hinweise (z.B. zu hilfreichen Einstellungen in Bezug auf mögliche Firewall-Einstellungen oder weitere Kostenkontroll-Möglichkeiten bitte per eMail an mich.

Viel Spaß damit,

Albert


Installationsvoraussetzungen

Der Router muss an einer ISDN-Leitung und dem lokalen Netzwerk verbunden sein. Falls man noch keine Netzwerk-Adresse (IP-Nummer) für ihn vergeben hat oder man sie nicht kennt, muss auch am seriellen Anschluss entweder ein PC (an dessen COM1-Port) oder ein simples Terminal (VT100 o.ä.) angeschlossen sein.

Die Konfiguration geschieht dann entweder komplett über die serielle Leitung oder (wenn die IP-Adresse feststeht) auch etwas schneller über eine telnet-Verbindung von einem Rechner im Netz aus über das Netzwerk selbst.

Besondere Software ist dazu nicht notwendig. Es existieren zwar für Windows (und ich glaube auch manche UNIX-Systeme) Java-Programme, anhand der die Konfiguration auch vorgenommen werden kann, was mir selbst aber nicht gelungen ist (es traten ärgerliche Fehler bei der Datenübertragung auf).

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Verbindung zum Router aufnehmen

Wenn der Router schon eine IP-Adresse im lokalen Netz besitzt und via telnet darüber auch erreichbar ist, dann überspringe bitte diesen Punkt und setze bei den Einstellungen fort. Wir setzen hier den Router auch nicht in seine Fabrikeinstellungen zurück weil ich davon ausgehe, dass in diesem Fall vielleicht schon andere Profile definiert sind, die nicht verloren gehen sollten.

Ich noch keine telnet-Verbindung möglich, dann starte unter Win9x oder WinNT über Start -> Programme -> Hyperterminal ein solches, gib irgendeinen sinnvollen Namen für die Verbindung an und wähle dann im Verbinden mit Dialog unter Verbinden über: die COM1-Schnittstelle deines PCs aus. In den Anschlusseinstellungen musst du dann noch eine Bitrate von 9600 Bps (8 Datenbits, keine Parity, 1 Stopbit und Hardware-Protokoll) einstellen.

Wenn die serielle Schnittstelle des Routers an einem nicht-Windows-Rechner angeschlossen ist, so gibt es dort sicher auch entsprechende Programme (kermit u.ä.), die dich mit der seriellen Schnittstelle durchverbinden können. Wichtig sind auch hier die 9600 Bps, 8Bit, No Parity und das eine Stopbit, damit euch der Router versteht.

Einmal verbunden, meldet sich der Router gleich mit seinem umfangreichen Konfigurationsmenü (Bild rechts). Falls nicht, dann bitte einfach mal Strg-L tippen, um dem Bildschirm neu aufzubauen.

Auf vielen Bildschirmen erscheinen die Feldtrennlinien oft als wirre Buchstaben und Sonderzeichen, was zwar verwirrend aber nicht weiter beachtet werden muss.

Rücksetzen des Routers auf Factory-Default Einstellungen:

Setze den Router zu Beginn einfach auf die Fabrikeinstellungen zurück, damit nicht aus Versehen alte Werte die Konfiguration stören. 

Dazu wird in den Diagnostik Modus-gewechselt (Strg-D und dann 'D' oder mit den Cursortasten und RETURN D=Diagnostics auswählen) und folgendes eingegeben:

> fclear
> nvramclear
> quit

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Einstellungen

Die Einstellung sind leider in recht vielen verschiedenen Eingabemasken vorzunehmen, in denen man sich zumindest beim ersten Mal nicht einfach zurecht findet. Deshalb hier ein paar Tipps zur Navigation in den Masken:
Taste Bedeutung
TAB schaltet der Reihe nach die verschiedenen Maskenteile aktiv, wobei der grosse linke Teil für die Einstellungen der wichtigste und einzig wirklich notwendige ist. Alle anderen enthalten nur Statusinformationen zum aktuellen Zustand des Routers.
Cursor-
  • -auf und -ab navigieren in den einzelnen Auswahlmenüs auf und ab. Sollte das mit deiner Tastatur nicht funktionieren, dann kann auch mit Strg-U immer aufwärts im Auswahlmenüs gescrollt werden. Auf Anfang angelangt wird dann wieder auf die letzte Zeile gewechselt.
  • -rechts wechselt entweder in den Eingabemodus für die Menüszeile oder bietet den nächsten dort passenden fixen Wert an. Sollte das mit deiner Tastatur nicht funktionieren, dann bitte RETURN tippen um das gleiche zu bewirken. Folgen auf einen Menüpunkt Untermenüs, so werden sich auch mit dieser Taste geöffnet.
  • -links verlässt den Eingabemodus bzw, wechselt zum übergeordneten Menü zurück wenn man sich nicht im Eingabemodus befindet. Sollte das mit deiner Tastatus nicht funktionieren, dann bitte ESC tippen, um das gleiche zu bewirken. Falls in einem Menü Änderungen vorgenommen wurden, so wirst du beim Verlassen des Menüs immer gefragt, ob die Änderungen übernommen werden sollen. Hier bitte entweder nochmals ESC drücken (dann wird das Untermenü nicht verlassen) oder eine '1' (dann werden die Änderungen verworfen) oder eine '2' damit die Änderungen übernommen werden.
ESC Aktuelles Feld oder Menü verlassen. Oberstes Menü ist immer das Main Edit Menu, von dem aus auch die nachfolgend beschriebenen Eingabefelder mit den angegebenen Pfaden erreicht werden können.
Strg-L gibt den aktuellen Bildschirm nochmals aus (falls er aus irgendwelchen Gründen unvollständig erscheint).
Strg-D Wechselt in eine globales Menü vom dem aus wichtige Sonderfunktionen (sind dort dann aufgeführt) erreicht werden können.
.

Die meisten Einstellungen sind im Configure-Menü zusammengefasst:

Configure
Switch Type = NET 3 ISDN-Protokolltyp
Als amerikanisches Produkt kennt der Router kein Euro-ISDN als Name. 'NET 3' ist aber Euro-ISDN. Falls der Router hinter einer Telephonanlage eingesetzt wird, dann kannst du auch mal German oder U.K. ausprobieren.
Chan Usage = Switch/Unused
Mit T-Online kann nur ein Kanal einer ISDN-Verbindung genutzt werden.
My Num A = 0733112345 Eine deiner Telephonnummern. 
Sie muss zwar angegeben werden, ist aber sonst nicht weiter relevant.
Answer Voice Call = No
My Name = <AK><TO-Num>#<MK> Anmeldename
Der Anmeldename deines Accounts bei T-Online und setzt sich aus folgenden Einzelteilen zusammen:
  • <AK> ist die 12-stellige Anschlusskennung
  • <TO-Num> ist deine T-Online-Nummer, die nur bei sehr alten Accounts noch der Telephonnummer entspricht. Bitte nicht verwechseln!
  • # muss nur angegeben werden, wenn die T-Online-Nummer weniger als 12 Zeichen besitzt.
  • <MK> ist deine Mitbenutzerkennung. Meistens eine '1'. Auch bei pro-Tarifen muss die Mitbenutzerkennung als '1' angegeben werden.
  • Beispiel: 0004700045180733169385#1
My Addr = 192.168.1.254/24 lokale IP-Adresse
Diese Adresse wird später die sog. Default-Gateway auf den einzelnen Rechner. Die Endung /24 besagt, dass die ersten 24 Bit den Netz-Anteil der Adresse angeben. Das entspricht einer Netzmaske von 255.255.255.0 bei anderen Zugangstechniken.
Rem Name = T-Online Profile-Name
Ein freier Name für diese Konfiguration. Wird später nochmals benötigt.
Rem Addr = 100.100.100.0/8 externe IP-Adresse
Sie wird beim Verbindungsaufbau von T-Online aus gesetzt und kann hier so (eigentlich falsch) definiert werden.
Dial # = 0191011 Einwahl-Telephonnummer 

Wichtige Hinweise zur führenden 0 in der Rufnummer:

  • Wer hinter einer Anlage sitzt,
    muss zur Amtsholung oft eine zusätzliche 0 vor die Telephonnummer setzen. Bitte kläre das mit dem Betreiber der Anlage ab. Wenn dem so ist, dann muss diese 0 auch wirklich angegeben werden, selbst wenn der Zugang auch ohne sie funktioniert. Also: 00191011!

  • Auch wer keine Telephonanlage nutzt,
    muss darauf achten, dass die führende 0 angegeben ist, selbst wenn der Zugang auch ohne sie funktioniert: Also 0191011!

  • Grund:
    Der Zugang zu T-Online funktioniert prinzipiell auch mit der Nummer 191011,  doch wird diese Nummer von den Vermittlungsstellen nicht als Sondernummer für Online-Dienste interpretiert und wie ein normales Ortsgespräch berechnet (ist viel teurer!), was man aber frühestens mit der nächsten Telephonrechnung bemerkt.

Wenn dein Telephonanschluss nicht über die Telekom geschaltet ist, so musst du hier eventuell noch die Telekom-Vorwahl 01033 vorangestellt werden. Die 0 vor der 191011 bleibt dabei erhalten!

Route = IP Netzwerk-Protokolltyp
Bridge = No Funktionsweise des Routers
Send Auth = PAP Authorisierungs-Protokoll
Send PW = <Kennwort> Das persönliche Kennwort des T-Online-Accounts

Wenn du jetzt das Menü verlässt, achte bitte darauf, dass die Einstellungen auch gespeichert werden! Du kannst sie auch ohne Verlassen des Menüs speichern, indem du die Menü-Option

Save = *

mit einem RETURN bestätigst. Der '*' verschwindet dann.

Jetzt müssen noch ein paar Feineinstellungen der neuen Verbindung konfiguriert werden:

Ethernet
Connections Der Router verwaltet verschiedenen Verbindungsprofile. Wir ändern hier nur das eben initial definierte.
T-Online
Active = Yes Hier sind nur die vom Standard abweichende Parameter angegeben um die Beschreibung möglichst einfach zu halten.

Solltest du den Router zu Beginn nicht auf Fabrikeinstellungen zurückgesetzt haben, und du bist dir nicht sicher, ob die vielen anderen Parameter richtig gesetzt sind, dann melde dich bitte per eMail, falls es nicht funktionieren sollte.

Encaps = PPP
Telco Options
Data Svc = 64K
NAT
NAT
Routing = Yes
Profile = T-Online
Reuse last addr = Yes
Mod Config
Ether Options
Ignore Def Rt = No

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ISDN Leitung testen

Vor dem finalen Test der Internet-Verbindung selbst solltest du noch die ISDN-Konfiguration selbst antesten. Hast du einen EURO-ISDN Anschluss, dann NET 3. Über eine Telefonanlage kann es allerdings sein, dass die Konfiguration schwieriger wird. Rufe bitte den Terminal-Server auf, um Ihre Leitung zu prüfen:

System Der Terminal-Server meldet sich mit

ascend%

Sys Diag
Term Serv

Gib dann den Befehl

ascend% test 0733112345 data-svc=64K

mit deiner Teleponnummer ein. Der Router sollte antworten mit:

calling...answering...testing...end
100 packets sent, 100 packets received.

Wenn dies so klappt, ist der Switch Typ und die Telco Einstellung korrekt. Verlasse den Terminal Server Modus mit

ascend% quit

Erhältst du beim Test aber

calling...
Error: call failed

...ist entweder die Kabelverbindung zum ISDN Anschluss nicht in Ordnung, oder der Switch Typ nicht korrekt eingestellt. Vielleicht hast du auch vergessen, die Telco Option auf 64K zu stellen.

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Einwahl bei T-Online testen

Zwinge den Router mit

Ethernet
Connections
T-Online

und anschließendem Strg-D und einer '1' für Dial, T-Online anzuwählen. Er zeigt das dann in den Status-Felder im rechten Teil des Konfigurationsbildschirms an.

	 +--------------------+ +--------------------+
	 |10-100 1            | |00-200 00:42:39     |
	 | Link  P            | |>M31  Line    Ch    |
	 | B1    *            | | LAN session up     |
	 | B2    .            | | T-Online           |
	 +--------------------+ +--------------------+
	 |...                 + + ...                |

Die Verbindung sollte halten und erst nach ca. 2 Minuten automatisch wieder abgebaut werden. Die wichtigsten Ausgaben, die dabei erscheinen sollten sind oben fett und rot markiert.

Wenn das klappt, ist die Telefonnummer, die Kennung, das Passwort und das Authentifizierungsprotokoll korrekt.

Konfiguriere deine(n) Rechner jetzt bitte um, so dass er nicht mehr über Modem oder ISDN-Karte online geht, sondern ganz normal über die Netzwerkkarte mit dem LAN verbindet und starte einen Browser oder ein anderes Programm, das auf das Internet zugreifen kann. Näheres dazu findest du im

Sobald der Router vom Rechner als Gateway zum Internet angesprochen wird, wählt jetzt der Router (wird von der WAN LED des Routers angezeigt) und stellt die Verbindung bereit. Auch hier wieder: Wenn ca. zwei Minuten lang kein Rechner versucht, auf das Internet zuzugreifen, wird die Verbindung automatisch wieder abgebaut. Bitte verifiziere das in der Anfangsphase genau.

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Kostenkontrolle

Zur Kontrolle der später folgenden Rechnung kann der Router alle Verbindungsversuche einem irgendwo im lokalen Netz laufenden syslog-Daemon (=Hintergrundprozess) mitteilen. Er nimmt Statusmeldungen von verschiedenen anderen Prozessen oder Geräten sehr schnell entgegen und schreibt sie bestimmen Regeln entsprechend in einer Datei mit.

Ist der Daemon mal irgendwo im lokalen Netz verfügbar, dann muss dem Router noch mit

Ethernet
Mod Config
Log...
Syslog = Yes
Log Host = 192.168.1.1
Log Port = 514
Log Facility = Local0

mitgeteilt werden, dass er alle Aktionen auf dem syslog-Host (hier: 192.168.1.1, bei dir vielleicht ein anderer Rechner) mitschreiben soll.

Die syslog-Datei enthält dann später lauter Zeilen der Form

<Datum> <Uhrzeit> <Herkunft> <Typ> LAN session up, T-Online
<Datum> <Uhrzeit> <Herkunft> <Typ> LAN session down, T-Online

die dann entweder anhand geeigneter Programme oder eben 'von Hand' überprüft werden können. Linux-Anwender können dazu vielleicht ein Perl-Script vom http://www.glyphic.com/other/isdncalls.html einsetzen, das bei mir unter Windows/NT aber leider (noch?) nicht funktioniert. Aber vielleicht findet sich ja mal entweder etwas Zeit oder ein hilfreicher Perl-Guru, der das auch hier zum Laufen bekommt ;-)

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